Pflanzenheilkunde oder auch Phytotherapie genannt, ist die Lehre von der Verwendung von Heilpflanzen als Arzneimittel. Sie gehört zu den ältesten medizinischen Therapien und ist auf allen Kontinenten und in allen Kulturen vertreten.
Pflanzen waren Jahrhunderte lang fast die einzigen Heilmittel und die ersten Grundstoffe zur Herstellung von Arzneimitteln. Ein erster Anbau erfolgte bereits im 6. Jahrtausend v. Chr. in Indien und China. Im 15. und 16. Jahrhundert begann dann die systematische Betrachtung, dass heißt, Heilpflanzen wurden im Werk „Herbarium“ von Paracelsus (1493-1541) beschrieben und in Kräuterbüchern von Hieronymus Bock wurden Heilpflanzen erstmals detailgetreu dargestellt.
Der Begriff "Phytotherapie/Pflanzenheilkunde" wurde von Henri Leclerc (Arzt, 1870 - 1955) begründet und beschrieben. Er bezeichnet die Wissenschaft von der Behandlung und Vorbeugung von Erkrankungen mit Pflanzen.
Pflanzliche Arzneimittel werden meistens aus getrockneten Pflanzenteilen aufgearbeitet und zu Tinkturen, Flüssig- und Trockenextrakten oder zu festen Arzneiformen weiterverarbeitet. Aber auch zur äußerlichen Anwendung werden Cremes, Salben und Bäder hergestellt.
Aus getrockneten Pflanzenteilen bestehen auch Arzneitees, welche unterschiedlich zubereitet werden.